Impressionen des Wanderwegs



Die "große" Kapellenspur führt an vielen schön erhaltenen Kapellen und Kleindenkmälern vorbei. Startpunkt ist das Gemeindezentrum.


 Wanderung
 medium-elevationprofile
  • Tourlänge: 8.84 km
  • Zeit: 3 Stunden
  • Startpunkt:
    Ortszentrum von Hof bei Salzburg
  • Aufstieg: 250 m
  • Abstieg: 250 m
  • Niedrigster Punkt: 607 m
  • Höchster Punkt: 762 m

Die Karte Übersicht über Ihren Weg



Wegbeschreibung Alle Informationen hier gesammelt


Nicht nur Wälder, Wiesen, See und Berge prägen das Bild unserer Landschaft, sondern auch viele Zeugnisse bäuerlicher Kultur und religiösen Brauchtums. Wetterkreuze, Marterl, Gedenksteine, Kapellen und Bildstöcke erzählen von Tod und Krankheit, Pest und Krieg, aber auch von Genesung und glücklicher Heimkehr. Manche dieser Kleindenkmäler sind verwittert und verfallen, viele jedoch werden bis zum heutigen Tag liebevoll gepflegt und unter hohen Kosten erhalten.


Wir starten bei der Orientierungstafel vor dem Gemeindeamt, umrunden den Gebäudekomplex der Volksschule und stehen bereits nach fünf Minuten am Dorfrand. Der Kapellenweg führt uns auf eine Anhöhe zu einem besonders schönen religiösen Kleindenkmal, der Bäckerkapelle. Ihren Namen verdankt sie den Erbauern, nämlich dem Ehepaar Franz und Therese Leberbauer, Urgroßeltern unseres „Hofabäck“. Sie errichteten die Kapelle 1870 aus Dankbarkeit für die geglückte Übersiedlung von Faistenau nach Hof bei Salzburg. Sie ist der Hl. Maria von Lourdes gewidmet. 1984 wurde der Dachstuhl erneuert und es wurden kleine Sanierungen vorgenommen. Kapelle, Kastanienbaum und Bank bilden ein beliebtes Motiv für Maler und Fotografen. Für Fronleichnams- und Erntedankprozessionen wird hier ein Altar aufgebaut, im Frühjahr treffen sich Gläubige zur Maiandacht.Wir wandern westwärts, durch eine herrliche Wiesenlandschaft. Auf halbem Weg von Hof bei Salzburg nach Elsenwang kommen wir zur Antoniuskapelle, auch Barhamkapelle genannt, erbaut 1988 von Familie Leitner. Zusammen mit einem Wetterkreuz, zwei Bäumen und einer Bank wirkt sie wie eine kleine Insel im Wiesenmeer.Nicht nur zur Andacht, sondern auch zum Genießen der schönen Aussicht sei dem Wanderer an dieser Stelle eine Rast empfohlen! Von hier sieht man, wie die letzten Ausläufer der Kalkvoralpen – Schober, Filbling, Lidaun, Nockstein, Gaisberg – in das sanfte Hügelland des nördlichen Flachgaues übergehen. Bis zum Haunsberg reicht der Blick, an besonders klaren Tagen sogar bis ins Innviertel und nach Bayern. Wir wandern weiter und erblicken vor uns die Ortschaft Elsenwang, Weiler und Gewerbegebiet.Ungefähr dort, wo heute das Raiffeisen-Lagerhaus steht, entdeckte 1992 der Hobby-Archäologe Ludwig Graupner Reste eines römischen Gutshofes, der im 2.Jahrhundert n. Ch. erbaut und ungefähr im 4. Jahrhundert wieder aufgegeben und dem Verfall preisgegeben worden war. Die Ruine des Hauptgebäudes dürfte die Stürme der Völkerwanderung überdauert und Ursprung der Sage vom Schloss zu Elsenwang geworden sein, von dem die Thalgauer Pfarrchronik berichtet. Die verfallenen Mauern dienten wahrscheinlich über mehrere Jahrhunderte späteren Siedlergenerationen als Steinbruch, Flurnamen wie „Steingründe“ und „Höfl“ sowie der Hofname „Steindl“ künden heute noch davon.Unser Wanderweg führt zwischen die Höfe hinein. Obwohl nach den ersten Bauernhöfen der Wegweiser nach rechts weist, wenden wir uns kurz nach links und gehen die paar Schritte zur Zecherlkapelle. (Besitzer: Familie Neureiter) Dieses Kleindenkmal war früher – bis in die Mitte des 20.Jahrhunderts – weitum berühmt.Die Kapelle hat eine interessante Entstehungsgeschichte. Ungefähr um 1860 brannte der damals im Ortszentrum stehende Rüaplbauernhof ab, die Flammen erfassten auch die benachbarten Obstgärten und drohten, das gesamte Dorf einzuäschern. Bei einem bestimmten Zwetschkenbaum aber soll das Feuer ganz abrupt erloschen sein. Als man den halb abgebrannten Baumstamm untersuchte, entdeckte man darin eine schwarze (russgefärbte?) Puppe. Die Elsenwanger, froh über das Ausbleiben einer größeren Katastrophe, glaubten an ein Wunder. Man bekleidete die Figur, umgab sie mit einem Sturzglas und erbaute für sie am (damaligen) Ortseingang eine Kapelle. Schnell verbreitete sich die Kunde von der wundersamen Brandverhütung und bald wurde die schwarze Madonna von Elsenwang zum Ziel von Wallfahrern und Pilgerzügen. Maiandachten waren hier besser besucht als in der Pfarrkirche, zurückgelassene Holzkrücken zeugten von Gebetserhörungen. Nachdem die alte Kapelle verfallen war, erfolgte 1965 der Neubau. Die Inneneinrichtung wurde in die neue Kapelle übernommen.1986 wurde in die Kapelle eingebrochen und die Statue ebenso wie die Statue mit dem Hl. Ambrosius (Schutzpatron der Imker) gestohlen.Zurück zu unserer „Kapellenspur“! Wir verlassen Elsenwang. Zuerst langsam abfallend, dann aber immer steiler, durch dichten Wald, führt der Weg zur Fuschlerache hinab. Über eine kleine Holzbrücke überqueren wir sie und wandern, uns rechts haltend flussaufwärts. Hier, auf Hofer Gemeindegebiet, zeigt sich die Fuschlerache noch als freier, rauschender Wildbach. Umgestürzte Bäume bilden Naturstege, moosbewachsene Felsbrocken ragen aus dem Wasser, in tiefen Tümpeln stehen Forellen, an sumpfigen Uferstellen kann man allerlei Kleingetier (Laubfrösche, Salamander, Molche, Ringelnattern,...) beobachten. Den Fischreichtum wissen nicht nur Petrijünger zu schätzen, sondern auch Graureiher.Plötzlich endet der Wald. Eine neue Aussicht bietet sich: mehrere Häuser, ein Bauernhof, ein altes Sägewerk. Wir befinden uns noch immer im Talgrund, von den Hofern seit jeher „Graben“ genannt. Wir könnten auch geradeaus weiterwandern, entlang der Schwarzmühlstraße die Ache aufwärts in Richtung Fuschlsee. (Vogelspur, Wasserspur, Gerichtsspur)Wir bleiben auf unserer „Kapellenspur“! Neben der schönen Schwarzmühlkapelle, die an Stelle einer aus dem Jahr 1875 stammenden Andachtsstätte von Familie Schöndorfer neu erbaut wurde, zweigt unser Wanderweg nach links ab. Steil bergan geht es nun, hinein in den Wald, einem ausgetrockneten Bachbett entlang. Nach ungefähr 20 bis 30 Minuten erreichen wir den „Riedl“, eine weite Wiesenlandschaft mit malerischen Einzelgehöften, die sich bis Thalgauegg und zur Ruine Wartenfels am Fuß des Schobers erstreckt.Unser Wanderweg mündet in die asphaltierte, aber wenig befahrene Riedlstraße und wir erreichen das Rauchhaus „Mühlgrub“. Vor wenigen Jahren noch konnte man hier ein Wetterkreuz mit einem Totenbrett (zur Erinnerung an die ehemalige Besitzerfamilie Schöndorfer, bis 1965) bewundern, das aber leider (zusammen mit dem neuen Mühlgrubhof) am 29. Jänner 2001 einem Brand zum Opfer fiel. Heute steht hier die schöne neue Mühlgrubkapelle, erbaut von Familie Ebner.Das Rauchhaus ist ein typischer Einhof (Wohnung, Stall, Bergeräume sind in einem Gebäude vereint) mit ebenerdiger Mittertenne zwischen Wohn- und Stallteil. Der im Hausflur befindliche offene Herd hat keinen Schornstein. Über dem Herd befindet sich ein „Feuerhut“ gegen Funkenflug, über dem „Haus“ (Hausflur) im Dachraum liegt die Bretterbühne mit Lucken als „Rauchboden“, auf dem Getreidegarben zur Nachtrocknung gelagert wurden. Es ist das älteste noch an seinem ursprünglichen Platz stehende Rauchhaus im Bundesland Salzburg. 2009 wurde ein Teil des Daches neu gedeckt und die Tenne zu einem Veranstaltungsraum ausgebaut. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen machen aus dem Rauchhaus einen Ort der Begegnung.Das Rauchhaus „Mühlgrub“ kann nach Voranmeldung im Tourismusverband Hof bei Salzburg besichtigt werden. Dort erfahren sie auch näheres über Führungen; Veranstaltungen oder die mögliche Anmietung des Gebäudes. (Tourismusverband Fuschlseeregion, Ortsbüro Hof bei Salzburg: Tel. +43 (0)6226 8384 21 oder hof@fuschseeregion.com) Wir bleiben auf der Riedlstraße und wandern ostwärts. Ein großer Bauernhof neben der Straße: Ohleiten (von Achleiten = Leiten über der Fuschlerache). Wir stehen hier vor der wahrscheinlich ältesten Kapelle unserer Gemeinde. Die Ohleitenkapelle  soll nach mündlicher Überlieferung im 16. Jahrhundert vom damaligen Besitzer als Zeichen des Dankes für die glückliche Heimkehr vom Krieg gegen die Türken erbaut worden sein. So erzählte es jedenfalls der Großvater der Altbäuerin Aloisia Gastager, der sie wiederum von seinem Großvater gehört hatte. Im Dachbalken ist „1895“ als Renovierungsjahr eingeschnitzt, den Grundmauern aber könnte man durchaus ein Alter von mehreren Jahrhunderten zutrauen. 1923 und ab 1996 wurde die Ohleitenkapelle erneut renoviert. An einem Steinquader sind ein Kreuz sowie eine unleserliche Inschrift zu erkennen. Dem Besucher fällt die Größe des Innenraumes auf: vier Betstühle und Platz für 12 bis 15 Personen! Von der ehemals reichen Innenausstattung (Holzaltar, Statuen, Reliquien) ist – nach mehreren Einbrüchen – heute leider nichts mehr zu sehen. Einmal im Jahr wird in der Ohleitenkapelle eine gut besuchte Maiandacht gefeiert. Wir verlassen hier die Riedlstraße, wenden uns nach rechts und steigen durch den Wald wieder zur Fuschlerache hinunter. Wir erreichen die Schwarzmühlstraße über eine kleine Brücke. Neben der Schweighofsäge kommen wir an das andere Ufer, den Gegenhang hinauf und nach einem kurzen Stück Wiesenweg erreichen wir die Wolfgangseestraße. In Richtung Dorf erblicken wir die Vorderreithkapelle. Die Familie Mathias und Anna Ramsauer erwarb 1898 den Vorderreithhof.. Die Kapelle wurde laut Überlieferung zum Schutz vor Unwetter aber auch für Prozessionen um 1900 errichtet. 1928 wurde die Kapelle renoviert und mit Blech gedeckt. 1984 erwarben Anton und Maria Putz durch Leibrente den Hof. 2005 erfolgte eine weitere Sanierung. Bei Prozessionen (Dreifaltigkeitsfest, Fronleichnam, Erntedank) wird hier ein Altar errichtet.Bis ins Ortszentrum wären es nur noch zehn Minuten aber unsere „Kapellenspur“ überquert die Wolfgangseebundesstraße und führt die Hirschbergstraße hinauf zum so genannten „Höhenweg“. An der Weggabelung vor dem nächsten Bauernhof (Reitlehen) stehen wir vor einem besonderen Kunstwerk, dem Reitlehen-Wetterkreuz. Es stammt vom Hofer Holzbildhauer Franz Wesenauer und wurde 1975 über Auftrag von Familie Johann Leitner an Stelle eines sehr alten, verfallenen Kreuzes errichtet.Über den Höhenweg, der uns einen schönen Blick auf Hof bei Salzburg bietet, gelangen wir in einer gemütlichen Halbstundenwanderung ins Ortszentrum zurück.


Zusätzliche Informationen und Anreise Was gibt es und wie komme ich dort hin?


  • Ausrüstung: Keine besondere Ausrüstung notwendig.
  • Anreise:

    Anreise über die A1 Westautobahn – Abfahrt Thalgau

    Folgen Sie der Landesstraße Richtung Hof bei Salzburg. Beim ersten Kreisverkehr fahren Sie an der zweiten Ausfahrt auf die der Wolfgangsee-Bundesstraße (B 158) und folgen dieser bis in Zentrum von Hof bei Salzburg.

  • Öffentliche Verkehrsmittel:

    Mit dem Bus

    Hof bei Salzburg ist sehr gut mit den öffentlichen Linien des Salzburger Verkehrsverbundes von Salzburg aus erreichbar.

    Salzburger Verkehrsverbund, Linie 150

    Mit dem Zug

    Info´s über Zugverbindungen finden Sie unter www.oebb.at bzw. www.bahn.de

    Mit dem Flugzeug

    Der Salzburger Flughafen W.A. Mozart befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stadt Salzburg. Die Buslinien 2 oder 27 bringen Sie zum Hauptbahnhof, wo Sie in den Bus Nr. 150 umsteigen können.

  • Quelle: Fuschlseeregion
  • Autor: Wolfgang Kinz

Anreisemöglichkeiten

  • Parkmöglichkeiten
    Kurzparkzone vor der Hauptschule

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