Das Montafon ist eine der beliebtesten Winterregionen in Österreich und trotzdem nach wie vor ein Geheimtipp bei Urlaubsgästen: Die ursprüngliche Winterwelt begeisterte schon vor 90 Jahren Ernest Hemingway – und heute Menschen, die einen „Winter wie damals“ erleben möchten.
„Am Weihnachtstag in Schruns war der Schnee so weiß, dass es den Augen weh tat, wenn man aus der Weinstube hinausblickte und die Leute aus der Kirche nach Hause kommen sah. Es war dort,… wo sie auf dem Gletscher oberhalb des Madlenerhauses die große Abfahrt machten, wo der Schnee so glatt aussah wie Zuckerguss und so trocken war wie Pulver, und er erinnerte sich an das lautlose Sausen, das die Geschwindigkeit machte, wenn man wie ein Vogel hinunterschoss.“ So restlos begeistert schilderte Ernest Hemingway in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts das Montafon. Das 38 Kilometer lange Hochtal zwischen Bludenz und der Silvretta-Bielerhöhe eroberte damals das Herz des weltberühmten Schriftstellers. Das Montafon ist nach wie vor ein Geheimtipp für Menschen, die den Winter in seiner vollen Pracht erleben wollen. Allein schon wegen der stillen Winterlandschaft mit den Bergpanoramen von Rätikon, Silvretta und Verwall und dem höchsten Dreitausender Vorarlbergs am Talschluss, dem 3.312 Meter hohen Piz Buin, lohnt sich ein Abstecher ins südlichste Tal Vorarlbergs an der Grenze zur Schweiz.
Einen Gang zurückschalten und dennoch aus sich herausgehen ist bei Schneeschuhwanderungen ins Gauertal, in Gargellen oder inmitten der Dreitausender der Silvretta-Bielerhöhe angesagt. Warm ums Herz wird’s bei einer geselligen Eisstock-Partie oder beim abendlichen Lama-Trekking auf den Kristberg. Bei den Ortsrundgängen geht’s um die Montafoner Geschichte(n): um das spätmittelalterliche und rätoromanische Gaschorra (Gaschurn) mit seinen architektonischen Zeitzeugen wie der Tanzlaube, der Lucas Tschofen Stube oder der Kapelle Maria Schnee. Im Montafoner Hauptort Schruns wandeln sie auf Spuren der Goldenen Zwanziger Jahre, als der Weltautor Ernest Hemingway zwei Winter lang hier verweilte.
„Etschas bsondrix“: Geschichte und Tradition des Montafon
Der Begriff Montafon, kommt wahrscheinlich von „Munt tovun“, was so viel wie „durchlöcherter Berg“ heißt und möglicherweise auf den Bergbau im Silbertal zurückgeht. Die elf Orte im Montafon zeichnen sich durch einen maßvoll gewachsenen Tourismus aus, der auf den Besonderheiten der eigenen Identität aufbaut – und nicht auf Tourismustrends, die irgendwo gesetzt werden. Der Montafoner Dialekt ist eine ganz spezielle Mischung aus alemannisch und rätoromanisch. Das allgegenwärtige „Grüass Di“ zählt zum Verständlichsten, das man zu hören bekommt. Die Mundart ist ein äußeres Zeichen einer tief verwobenen Identität, ebenso das Montafonerhaus, das gehegte und gepflegte Monafoner Braunvieh und das Montafoner Steinschaf. Einzigartig ist auch die typische „Muntafunr Küche“, in welcher die Käsekultur eine große Rolle spielt, ist doch das Montafon eine Genussregion für Sura Kees. Der würzige Sauerkäse – mit maximal 1,8 Prozent Fettanteil einer der fettärmsten der Welt – ist Grundlage für die Käsesuppe und die Montafoner Keesknöpfli, aber auch für Süßspeisen wie Dörrbira-Strudel mit Sura Keespolma und Apfelrahm. Typisch für das Montafon sind auch der Brösel, ein einfaches Maisgericht, das zum Frühstück verzehrt wird – oder mit Apfelmus als Süßspeise – sowie die Polmanudeln mit Zimt. Im Verein „Bewusst Montafon“ arbeiten Landwirte, Gastronomie und Handel zusammen, um sich gemeinsam für regionale Produkte und Rezepte stark zu machen und traditionelle Gerichte neu zu interpretieren. www.bewusstmontafon.at
Fotocredits:
Bild 1: Wintertag am Hochjoch, © Montafon Tourismus GmbH – Daniel Zangerl
Bild 2: © Montafon Tourismus GmbH – Daniel Zangerl
Bild 3: Sonnenaufgangswandern im Montafon, © Montafon Tourismus GmbH – Daniel Zangerl
Bild 4: Abendstimmung im Montafon, © Montafon Tourismus GmbH – Alexander Kaiser
Bild 5: Skitour im Montafon, © Montafon Tourismus GmbH – Daniel Zangerl
Bild 6: Skitour im Montafon, © Montafon Tourismus GmbH – Daniel Zangerl