Faszinierende Aussichten – bizarr und geheimnisvoll – so präsentiert sich das alpine Mostviertel
Tiefe Schluchten, zahlreiche Gipfel und sprudelnde Gewässer prägen die Mostviertler Alpen
Die Mostviertler Berge sind Teil der Kalkalpen. Im Laufe der Jahrtausende haben Wasser, Wind und Wetter den Kalkstein ‚bearbeitet’: bizarre Formen gebildet, Höhlen geformt und tiefe Schluchten gegraben – wie die bekannten Ötscher-Gräben.
Die bekanntesten Gipfel wie Ötscher, Dürrenstein, das Hochkar, Gippel, Göller oder der Tiroler Kogel sind knapp 2.000 m hoch und von eindrucksvoller Gestalt. Auffällig ist, dass die Waldgrenze hier tiefer liegt als in den alpinen Bundesländern im Westen Österreich. So wirken die Mostviertler Gipfel richtig hochalpin, auch wenn sie gar nicht so hoch sind. 1.500 km Wanderwege führen zu den schönsten Plätzen.
Mit 1.893 Metern ist der Ötscher der höchste Gipfel im Mostviertel. Das Wort „Ötscher“ ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Vaterberg“. Den Namen erhielt der Berg wohl wegen seiner majestätischen Statur. Von Norden und Süden aus zeigt er sich wie ein breiter, wuchtiger Rücken. Von Osten gibt er sich elegant wie eine Pyramide.
Hier in den Kalkalpen hat im Laufe der Jahrtausende das Wasser die Natur geformt, hat Gräben, Höhlen und bizarre Formen gebildet. Außergewöhnlich sind die tiefen Taleinschnitte der Erlauf (die Vorderen und Hinteren Tormäuer) und besonders jene des Ötscherbaches – die Ötschergräben, die auch als „Grand Canyon Österreichs“ bezeichnet werden.
Der urige Dürrenstein
Der Kalkstock des Dürrenstein (1.878 m) ist in mehrerlei Hinsicht ein uriger Gebirgsstock. Am Fuße des Berges liegt das Wildnisgebiet mit dem größten Urwald Niederösterreichs. Vor Urzeiten entstanden Dolinen im Kalkstein wie das Grünloch, wo 1932 mit minus 52,6° Celsius die bisher tiefste Temperatur in den Alpen gemessen wurde. Urig-gemütlich ist die Ybbstalerhütte, die man in gut 2 Stunden vom Tal aus erreicht. Am Weg locken zahlreiche schöne Aussichtspunkte. Von der Hütte wandert man in einer Stunde den Aussichtsberg Noten (1.640 m), in zwei Stunden auf den Gipfel des Dürrensteins.
Die Alpintour: 3 Gipfel auf einen Streich
Die vielleicht lohnendste Bergtour im Osten Österreichs, zugleich eine der schönsten Gratwanderungen, führt in rund 16 Gehstunden vom Hochkar auf den Dürrenstein und dann auf den Ötscher. Nach Norden hin offenbart sich ein Blick über das gesamte Alpenvorland, im Süden vom nahen Gesäuse bis zum Hochschwab. Eindrucksvolle Landschaften oberhalb der Baumgrenze, Tiefblicke in die zerklüftete Dolomitenlandschaft, urige Bergwälder, einsam gelegene Almwiesen, Latschengassen, steile Schrofenwände prägen die Route.
Faszinierende Ausblick – Einblicke – Rundblicke versprechen auf jeden Fall Wanderungen, die optische Schmankerl in den Vordergrund rücken.